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Besetzung:

Orchester

Dauer:

11 Minuten

Tonbeispiel:

verlegt bei:

Eigenverlag

Beschreibung:

„Le theme du Roi“ - Metamorphosen für Orchester op. 104

Ein Stück zu schreiben, welches sogleich mit zwei Größen der Zeitgeschichte in Verbindung gebracht werden kann und gebracht werden muss, ist eine große Herausforderung für einen Komponisten. Ich habe mich ihr in aller Demut gestellt.

Der Ausgangspunkt für meine Komposition geht auf das Jahr 1747 zurück, wo die bekannte historische Begegnung zwischen dem greisen Johann Sebastian Bach und Friedrich II. stattfand, welche letztendlich die Bach-Komposition „Das musikalische Opfer“ zum Ergebnis hatte. Um ihn zu testen, gab ihm Friedrich ein schwieriges Thema, welches Bach genial aus dem Stand als Fuge verarbeitete. Zu Hause angekommen, notierte Bach das Stück und sandte es „untertänigst“ dem König.

Schaut man genauer hin, könnte man vermuten, dass Bach das Thema Friedrichs hinsichtlich seiner Mängel beim Musikalischen Opfer verbessert hat. Musikwissenschaftler Philipp Spitta entdeckte 1889 bei der Herausgabe einer Auswahl der königlichen Kompositionen, dass eben dieses Thema aus dem Finale der 2. Sonate c-moll stammen könnte. Bach hätte dann die ersten beiden Töne in der Reihenfolge verändert und daraus ein markantes und kraftvolles barockes Thema geformt. Diese ersten fünf Töne werden zum bestimmenden Material in meinen Metamorphosen, welche aus verschiedenen Abschnitten musikalischen und stilistischen Charakters bestehen. An das originale Thema Friedrichs erinnere ich mit dem Paukensolo gleich am Anfang im Takt 18. Das Thema Bachs wird akkordisch und rhythmisch verwendet und zur 12-Ton-Reihe erweitert. Als Steigerung wird diese 12-Ton-Reihe um die Umkehrung erweitert und als 8-stimmige Fuge in Andeutung weitergeführt. Flankiert werden die „Metamorphosen“ durch eine kleine Trommel aus der Entfernung, welche an preußische Tradition erinnert.

„…Am Beginn des festlichen Konzerts stand die Uraufführung „Le thème du Roi“ – Metamorphosen für Orchester…Flankiert werden die Verwandlungen eines Königlichen Themas durch leises Rühren der kleinen Trommel. Das soll, so der Komponist, an preußische Traditionen erinnern. Geradezu sensationell, wie diese leise, kraftvoll und prägnant im Raum zu wirken versteht. Dieses Bachsche Thema …erfährt durch den Komponisten mannigfaltige harmonische und rhythmische Abwandlungen bis hin zu einer Zwölftonreihe und jazznaher Umformung. Der Brückenschlag vom Barock ins 21. Jahrhundert gelingt dabei sehr einprägsam…“ (Peter Buske „PNN“ 29. August 2000)

 

 

 

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